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Aris Alexandrou: Die Kiste

  184 Wörter 1 Minute 939 × gelesen
2017-01-25 2017-04-24 25.01.2017

Die Kiste ist ein mitreißender, bedrängender Bericht über eine ausweglose Mission am Ende des griechischen Bürgerkriegs und zugleich eine kafkaeske Parabel über die Zerstörung der Persönlichkeit durch die Willkür politischer Macht. Im September 1949 sitzt der letzte Überlebende eines Todeskommandos in einer Isolationszelle und schreibt seine Apologie auf nummerierte Seiten, die ihm von einem Wärter ohne jede Erklärung übergeben werden. Die Gründe für seine Verhaftungkennt er nicht. Schweigen umhüllt seine Wächter und die „oberste Instanz“ in Gestalt des unsichtbaren Untersuchungsrichters. Und doch hat er, so scheint ihm, seinen Auftrag getreulich erfüllt. Er hat sich als Freiwilliger gemeldet, als die „Demokratische Armee“ gegen Ende des Bürgerkriegs Kämpfer für eine Sondermission suchte: eine Kiste unbekannten Inhalts vom Hauptquartier der Partisanen an die revolutionäre Führung der Stadt K. zu überbringen. Gelänge dieses Unternehmen, so wird ihnen bedeutet, sei der Krieg gewonnen. Monatelang irrt der Trupp durchs Land. Einer nach dem anderen kommt um. Nur der Erzähler überlebt und schafft es, die Kiste zu übergeben. Als sie geöffnet wird, ist sie leer.

Aris Alexandrou, Die Kiste
ca 300 S., Kunstmann Verlag, München 2001
ISBN 3-88897-276-0

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